Bis vor rund zwei Jahren war Victor Topart noch ein nahezu unbeschriebenes Blatt in der gesamten Schweizer Barszene und Welt der Competitions. Mittlerweile ist es der gebürtige Pariser, der im bretonischen Quimper aufgewachsen ist, nicht mehr. Im Vorjahr konnte er den Bewerb Barkeeper of the year für sich entscheiden und diese Trophäe seit Langem wieder in der Romandie verorten.
Nun gesellt sich ein weiterer Award an den gleichen Ort namens Crapule Club, der sich auch als Cocktailbar versteht. Der Barmanager des Clubs und sein Team belegen den Siegerplatz in der Kategorie Best Bar Menue. Das Crapule-Team hat die Zürcher Mitbewerber Bar am Wasser und no idea ausgestochen.
Viel Teamarbeit für das Bar Menue
«Es ist verrückt», freut Victor Topart sich über diese Ehre. «Das haben wir wirklich nicht erwartet. Wir hatten tolle Mitbewerber mit super Karten. Der Award bedeutet sehr viel für uns. Auch weil er die erste Auszeichnung darstellt, die sich das gesamte Team erarbeitet und verdient hat. Unser Bar Menue ist wirklich in Teamarbeit entstanden», erklärt Topart. So hat sich das gesamte Barteam für die Kreation der Drinks in der Barkarte mit dem schlichten Titel «La Carte» monatelang die Köpfe zerbrochen. Sogar die Eigentümer des Clubs und das F+F Studio, das letztendlich die Karte fabriziert hat, waren in den gesamten Entwicklungsprozess integriert.
Es ging genauso um die Auswahl von Spirituosen und Likören wie um die Kombination und Geschichte von Drinks. Ziel hinter der neuen und schlichten Karte war, das gesamte Drink-Repertoire und die Karte an sich auszuwechseln. «Wir wollten erreichen, dass die Barkarte einfacher und angenehmer zu lesen ist. Dass sie aber auch zeigt, wer wir wirklich sind. Das F+F Studio, mit dem wir arbeiten, hat uns sehr gut verstanden und unsere Karte einfach attraktiver gestaltet», sagt Topart.
Ideen für das künftige Bar Menue
In Zukunft soll die Karte, deren Trinkgenres auch anhand von Farbseiten zu unterschieden sind, zu jeder Saison gewechselt werden. Die grösste Herausforderung in der Kartengestaltung sei die Auswahl jener Farben gewesen, die auch das Interieur des Crapule Clubs widerspiegeln. «Zugleich sollte sie lustig sein, wie auch wir es sind. Auch die Langlebigkeit war uns wichtig, damit sie so viele verrückte Nächte wie möglich übersteht», erklärt der Barmanager.
«La Carte» erscheint in Buchform und ist vom durchsichtigen Umschlag ummantelt. Im Eröffnungsplädoyer stösst man auf Begrüssungsworte und ein kleines Inhaltsverzeichnis, um danach direkt einzusteigen in die derzeitige Drink-Auswahl. Das Kapitel «Unsere Cocktails und momentanen Torheiten» repräsentiert Signature Cocktails und einige wenige Klassiker wie den Penicilline oder Mai Tai. Zudem beinhaltet die grafische Drink-Aufmachung auch deren Zuordnung nach Drink-Gattung, Aromaprofil oder Trinkstärke. Barsnacks wie heimische Terrines runden das Angebot ab.
Schrill, bunt und hell
Das Bar Menue mit rund 17 Seiten sollte wie ein Cocktail aufgebaut sein, in dem verschiedene Farben und Texturen zum Vorschein kommen. «Da die Musik in unserem Haus eine grosse Rolle spielt, verwenden wir eine schillernde Umschlagshülle als Cover. Es ist hell, und wenn die Lichter darauf reflektieren, sieht es auch wie die Oberfläche einer Musik-CD aus», erklärt der Barmanager.
Der Crapule Club hat also eine neue Visitenkarte, Victor Topart und sein Team haben einen weiteren Award. Bleibt abzuwarten, welch’ Paukenschlag bei den nächsten SWISS BAR AWARDS von der Romandie bis die Ostschweiz zu hören sein wird.