Nomen est omen? Mit Sarah Madritsch geht nach acht Jahren wieder eine Dame als Siegerin bei den SWISS BAR AWARDS in der Kategorie Barkeeper of the year hervor. Es liegt bereits acht Jahre zurück, als Madritschs Vornamenskollegin Sarah Leuenberger damals in der Königsdisziplin dieser Schweizer Institution gewonnen hat.
«Der Award ist eine Anerkennung für die harte Arbeit, die ich geleistet habe. Ausserdem bin ich sehr stolz, den Award stellvertretend für viele Frauen in der Barszene in den Händen halten zu können. Mein Herz schlägt für diese Branche, die Industrie und Community», freut sich die gebürtige Thailänderin.
Passion für Bartending und die Bar-Community
Fortan möchte sie die Passion für Bartending und Kreation weiterhin mit anderen Gleichgesinnten teilen, Bars besuchen und den Austausch mit Fachkolleg(inn)en forcieren. «Die Bar-Community in Zürich ist sehr fein und gut vernetzt. Veranstaltungen wie die SWISS BAR AWARDS untermauern diesen Netzwerkcharakter», sagt die nun beste Barkeeperin der Schweiz.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass nicht alleine der Drink an der Award Night entscheidend war, sondern genauso wichtig das Abschneiden bei der Qualifikationsrunde im Sommer mit schriftlichem Test und Präsentation vor einer Spezialjury.
Schon vor mehr als zwei Monaten hat sie begonnen, an der Idee ihres Cocktails für den Bewerb zu tüfteln. Im Folgemonat hat sie den Drink ausgefeilt und sich mit der Küche des Igniv Zürich über regional-saisonale Zutaten ausgetauscht. Letztendlich ist ihr «Bees at Work»-Cocktail entstanden. Die dafür verwendeten und zu einem Cordial verarbeiteten Quitten hat sie selbst am Landwirtschaftsbetrieb Katzenrütihof geerntet.
«Bees at work» – Ein fleissiges Bienenvölkchen
Hinter ihren Drink, der sie auch auf das Siegertreppchen der 20. SWISS BAR AWARDS begleitet hat, packt die ambitionierte Barkeeperin Story telling. «Bees at work» spiegelt einen Vergleich der Barkeeper-Community mit dem fleissigen Bienenvölkchen. «Wir arbeiten ähnlich wie die Bienen mit ihrer Königin, ihren Drohnen und Arbeiterinnen. Sie alle haben verschiedene Funktionen, müssen aber zusammenhalten und an einem Strang ziehen.
Auch wir arbeiten in ähnlicher Weise und bilden nur als Ganzes ein Team, das zusammenhält und voneinander lernt», sagt Madritsch. Ihren Erfolg hat sie erst am Tag nach der glorreichen Jubiläumsnacht am 23. Oktober gefeiert. In der Kronenhalle Bar und mit dem dortigen Team unter Barchef Christian Heiss. «Well deserved for them», würdigt sie ihre Kolleg(inn)en als Best Bar Team 2022.
Viel kreativer Freiraum beim Igniv Zürich
Seit Februar 2022 arbeitet die derzeitige Bartender-Stellvertreterin von Barmanager Philipp Kössl im Igniv Zürich an der Limmat. Vor dem Igniv sammelte sie erste Erfahrungen in der Zürcher Cocktailbar Raygrodski und zuletzt in der Widder Bar. Begonnen hat alles aber schon 2016 in der Cocktailbar Tropic City in Bangkok, die derzeit auf Platz 24 der The World’s 50 Best Bars rangiert.
Im Igniv hat die Rum-, Rhum- und Whisky-Liebhaberin auch die Möglichkeit, ihr Kreativpotenzial auszuleben und eigene Cocktails in das Bar Menue zu integrieren. «Philipp räumt viel kreativen Freiraum ein, woran auch meine jüngeren Mitarbeiter partizipieren, die ich gerne fördere. Ich kann sogar meine Tiki-Becher verwenden und möchte zeigen, dass Bars auch in Restaurants gut funktionieren», erwähnt Madritsch.
Bisher ist ihr jede Competition geglückt. Nun muss sich die Weinkennerin auf das Examen ihrer Ausbildung zur eidgenössischen Wein-Sommelière im nächsten Frühjahr vorbereiten. Ob sie sich dann wieder auf einen neuen Wettbewerb konzentriert, weiss sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Mit Sicherheit wartet Sarah Madritsch im Igniv Zürich mit weiteren liquiden Besonderheiten mit regionalen wie saisonalen Zutaten auf. Das sollten Sie beim Besuch unbedingt probieren.