Über 30 Grad Celsius am Schatten. Kaum jemand, der oder die freiwillig Zeit an der glühenden Hitze verbringt. Den angenehmsten Ort hat kurz vor dem längsten Tag wohl Valentin Aleksandrowicz gefunden – und zwar in der privaten Whisky-Sammlung von Claudio Bernasconi.
Als Sieger des 2. SWISS COCKTAIL OPEN, der grössten Schweizer Cocktail-Competition, hat der 25-jährige Barkeeper einen exklusiven Privat-Anlass im kühlen Keller gewonnen, wo Bernasconi seine privaten Schätze aufbewahrt.
Eingetreten, links die eindrückliche Kravattensammlung, vorbei durch die Bibliothek mit Whisky-Büchern, gelangt man an einen Ort, welcher das Herz eines jeden Whisky-Liebhabers oder jeder Whisky-Liebhaberin höherschlagen lässt: den Raum mit den über 5’000 verschiedenen Whisky-Raritäten.
Ein Regal nach dem anderen mit teils uralten Single Malts, limitierten Sondereditionen oder auch speziell für das Hotel Waldhaus oder Claudio Bernasconi höchstpersönlich kreierte Spezial-Abfüllungen.
Die herzliche Begrüssung der Whisky-Legende bestand nicht nur durch ein frisch zubereitetes Fleisch und Käseplättchen, sondern auch durch einen Bushmills 10, einen irischen Whiskey, der sich anscheinend auch bestens vor der Mittagszeit geniessen lässt. Dreifach destilliert und mit einer schönen Sherry-Note – sicher ein würdiger Auftakt in was eine Odysee durch die aussergewöhnlichen Whiskys in Bernasconis Whisky-Sammlung werden sollte.
Eine Zeitreise durch Schottland
Mit den ersten Eindrücken intus folgen Valentin und Guillaume, sein Freund, den er für den exklusiven Anlass eingeladen hatte, dem Schritt der Whisky-Legende durch die Regale. Dem professionellen Barkeeper sind nicht wenige der Whisky-Marken durchaus ein Begriff. «Im Ermitage in Schönried hatten wir auch eine grosse Whisky-Auswahl. Aber die Kollektion, die Bernasconi hier hat, ist ja unglaublich.»
So dürfte beispielsweise the Macallan noch allen ein Begriff sein, doch dass man eine von weltweit nur 250 «Tales of the Macallan»-Abfüllungen mit dem dazugehörigen Buch zu Gesicht bekommt, ist alles andere als alltäglich.
Nach dem ersten Rundgang hat Valentin, Liebhaber von rauchigen Whiskys, im Regal mit den angebrochenen Flaschen schon sein nächstes Dram erspäht: den Octomore 07.3 mit 169 ppm. Weniger der Geschmack von Valentins Freund Guillaume, der sich zwar durchaus für Whiskys begeistern kann, als DJ jedoch mehr mit einem hohen bpm anfangen kann.
Doch Claudio Bernasconi merkt an, dass die Kennzahl ppm noch nichts darüber aussagt, wie rauchig der Whisky letztendlich wirklich ist: «Ich könnte dir einen Whisky mit einem halb so hohen ppm heraussuchen, der wesentlich rauchiger ist als der Octomore», erklärt er den beiden. Der Grund ist, dass der Phenolgehalt, der für die Rauchnote im Whisky verantwortlich ist, beim Malz und nicht beim fertigen Whisky gemessen wird.
Mittagessen mit Whiskybegleitung
Nach einigen weiteren Malts wird zum Mittagessen gerufen. Hand anlegen ist angesagt beim üppigen Fischteller mit Hummer, Langustine und Mango-Lachs-Tatar. Zur Begleitung trinkt man wieder einen Iren: Redbreast 21, der mit seiner Mango-Note perfekt zum Tatar passt.
Es folgt ein Pilzrisotto und da der Magen noch etwas Platz hat, wirft Bernasconi noch seinen Grill an. Zum Abschluss serviert er einen herzförmigen Aprikosenkuchen – mit Whiskybegleitung versteht sich.
Bevor sich der unvergessliche Tag dem Ende zuneigt, führt Claudio Bernasconi durch seinen Garten und zeigt, zurück im kühlen Keller, seine weiteren Sammlerstücke. Neben Gin, Rum, Brandy und weiteren Spirituosen sammelt die Whisky-Ikone nämlich auch Schachbretter, Kravatten sowie je 25’000 verschiedene Vinyl-Platten und CDs, die auf der McIntosh-Anlage absolut episch klingen.
Ein 31-jähriger Glenlivet markiert den Abschluss eines Tages, an den sich Valentin wohl noch länger erinnern wird. Dank seinem Sieg am SWISS COCKTAIL OPEN gewann Valentin nicht nur diesen Exklusivanlass, er profitierte in der Romandie auch von einem beachtlichen Medienecho.
«In den Wochen nach dem SWISS COCKTAIL OPEN haben die Gäste fast doppelt so viele Cocktails bestellt als zuvor», sagt der 25-Jährige.