BAR NEWS: Sie arbeiten jetzt seit über zehn Jahren in der Spirituosen-Branche. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Sandro Vetterli: Auf der einen Seite hat sich sicher die Kultur der Barszene zur Mixologie perfektioniert, zum anderen ist das Wissen der Endkonsumenten im Bereich Spirituosen und Cocktails stark gestiegen. Des Weiteren hat sich der Konsument und der Markt hin zum genussvollen Geniessen verlagert. Low Alkohol Drinks und auch alkoholfreie «Spirituosen» haben die Gunst des Konsumenten erobert, wo wir mit unseren Jsotta Senza und G’nuine Zero eine bedeutende Rolle spielen dürfen.
Lateltin, das Familienunternehmen, führt Weltmarken wie Rémy Martin, Monin, Osborne, Stoli, Jose Cuervo, Bushmills, Bruichladdich, Cointreau etc. im Portfolio. Wie ist es dazu gekommen?
Zum einen konnten wir über die Reputation im Markt über Jahrzehnte viele Marken erfolgreich in der Schweiz etablieren und auch auf Marktveränderungen flexibel reagieren. Dies hat bestimmt dazu geführt, neue Weltmarken zu überzeugen, in unser Portfolio zu kommen. Zum anderen über unsere Nähe zu unseren Lieferanten mit dem Ziel, gegenseitig die besten Lösungen zu finden und auch die berühmte «Extrameile» für unsere Partner zu gehen.
Bull Vodka, Jsotta, G’nuine – alles bekannte Eigenmarken von Lateltin. Welche bereitet Ihnen am meisten Freude?
Einen klaren Favoriten zu nennen ist hier schwierig, sprechen doch die drei Marken andere Bedürfnisse und auch Zielgruppen an. Jsotta ist eine Herzensangelegenheit – können wir doch mit Swissness und Schweizer Qualität gegenüber den internationalen Marken punkten. Das Gleiche gilt für G’nuine und natürlich bei beiden Marken der erfolgreiche Einstieg ins alkoholfreie Genusserlebnis. Bull Vodka als eine der bekanntesten Schweizer Marken kann seit Jahrzehnten im Markt überzeugen, was natürlich Freude macht.
Was sind heute die grössten Herausforderungen für Lateltin?
In der aktuellen Wirtschaftslage – als Schweizer KMU mit doch einigen Parallelimporteuren – konkurrenzfähig zu bleiben. Wir sind jedoch überzeugt, dies über kundenspezifische Lösungen und Konzepte zu erreichen und unsere Stärken – den persönlichen Kontakt – zu nutzen.
Wo liegen die grössten Chancen?
Unsere Schnelligkeit im Markt bei neuen Produkteentwicklungen mit unserem sehr guten Know-how sowie das enge Beziehungsnetz zu unseren Partnern, ob in der Barszene, im Detailhandel oder auch zu unseren internationalen Partnern. Die Flexibilität, auf Marktveränderungen zu reagieren wie beispielsweise der Launch unserer alkoholfreien Produkte unter Jsotta und G’nuine.
Welches waren in den letzten Jahren die wichtigsten Veränderungen im Betrieb?
Wir haben in zwei neue Abfülllinien investiert, um hier auch technisch auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Zudem haben wir vor Kurzem auf dem Bürogebäude in Solarpanels mit Elektroauto-Ladestationen investiert.
Wo sehen Sie das Unternehmen Lateltin in zehn Jahren?
Unser Ziel ist es, eine Genusswelt zu erschaffen, in der unsere breite Palette an alkoholfreien und alkoholischen Spirituosen und Getränken durch originelle Rezepte und nachhaltige Herstellungsverfahren herausragt und wir somit weiterhin für unsere Partner einer der wichtigsten Getränkelieferanten im Schweizer Umfeld sind.
Sandro Vetterli persönlich
Alter: 58
Ausbildung: Betriebsökonom HWV
Bisherige Tätigkeiten: Marketing bei McCormick, diverse nationale und internationale Positionen bei Reckitt Benckiser
Familie: Glücklich verheiratet, zwei Katzen
Hobbys/Freizeit: Mit Freunden geniessen, Ski fahren, Golf, Reisen
Letzte Ferien: Über Weihnachten in Südafrika
Film oder Buch? Je nach Zeitpunkt
Theater oder Konzert? Konzert
Whisky oder Wein? Nach dem Wein beim Essen, sehr gerne einen feinen Single Malt
Hund oder Katze? Katze
Berge oder Meer? 50 : 50