Drohende Verschärfung aus der EU

Schweizer Spirituosen-Industrie wehrt sich

SpiritSuisse wehrt sich gegen die drohenden Verschärfungen im Bereich Alkoholwerbung und Vertrieb. Einen restriktiveren Umgang fordert die EU-Kommission, die sich auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Folgeschäden von Alkoholkonsum stützt.

Im Hinblick auf Krebs, gebe es keinen unbedenklichen Alkoholkonsum. Zu diesem Schluss kommt Dr. Nino Berdzuli, Leiterin der Abteilung Gesundheitsprogramme Länder beim WHO-Regionalbüro für Europa. «Uns liegen eindeutige Belege dafür vor, dass Alkoholkonsum selbst in geringen Mengen Krebs verursachen kann.», so Berdzuli.

So seien etwa 11 Prozent aller 2018 kausal mit Alkoholkonsum verbundenen Krebsfälle in Europa auf den täglichen Konsum von weniger als 5dl Bier, 2 dl Wein oder 6 cl Spirituosen zurückzuführen. Bei erhöhter Alkoholmenge würde die Gesundheitsgefährdung noch dramatisch steigen. Besonders kritisch sei der kombinierte Konsum von Tabak und Alkohol.

Aus diesem Grund soll laut WHO-Europa das Bewusstsein der Öffentlichkeit geschärft werden, dass bereits geringe Mengen an Alkohol Krebs verursachen können. Dies sei mittels Erhöhung der Verbrauchssteuer, die umfassende Beschränkung der Werbung auf, bzw. eingeschränkten Verkaufszeiten im Detailhandel für Alkohol zu erreichen.

Die EU-Kommission hat nun ihrerseits erste Handlungsableitungen zum WHO-Faktenblatt getroffen. Dies, obschon die Kompetenzen für die Alkoholgesetzgebung nicht bei der EU, sondern bei den einzelnen Mitgliedstaaten liegen.

Werbeverbote und Warnhinweise

Für die SpiritSuisse, der Verband der führenden Spirituosenproduzenten und -distributoren der Schweiz, sind die von der EU geplanten Massnahmen drastisch und unverhältnismässig. So sollen bei alkoholischen Getränken auf den Etiketten etwa alle Inhaltstoffe aufgelistet und Nährwertangaben gemacht werden.

Wir nehmen den Gesundheitsschutz sehr erst. Es kann aber nicht sein, dass der massvolle Genuss von alkoholischen Getränken (…) über Pauschalaussagen verteufelt wird.»

Peter Platzer, Geschäftsführer von SpiritSuisse

In einem weiteren Schritt seien Gesundheitswarnungen auf Flaschen und Büchsen vorgesehen. Proklamiert werden dabei Phrasen wie «Alkohol gefährdet Ihre Gesundheit» und Abbildungen von abschreckenden Krankheits-Zerrbildern, wie man sie von Tabakprodukten kennt. Weiter auf dem EU-Programm stehen Werbeverbote auf Online-Videoplattformen sowie sehr hohe Alkoholsteuern.

«Wir nehmen den Gesundheitsschutz sehr erst. Und wir verschliessen uns neuen, wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen zum Alkoholkonsum nicht. Es kann aber nicht sein, dass der massvolle Genuss von alkoholischen Getränken in ganz Europa auf der Basis eines generisch erstellten Faktenblatts mit drastischen Folgen für einen ganzen Wirtschaftszweig über Pauschalaussagen verteufelt wird.» sagt Peter Platzer, Geschäftsführer von SpiritSuisse in einer Medienmitteilung.

Platzer spricht dabei insbesondere die von der EU auch für Alkohol ins Auge gefassten Warnhinweise in Schrift und Bild auf Flaschen und Dosen an. SpiritSuisse werde solchen Ansinnen in der Schweiz auf allen Ebenen entschieden entgegentreten.

spiritsuisse.ch

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