Auszeichnung an den Swiss Bar Awards

Lifetime Award für Bruno Hunkeler

Bei den 20. SWISS BAR AWARDS wurde der Vollblut-Gastgeber mit dem Lifetime Award ausgezeichnet. Standing Ovations bedeuteten dem Überraschten Balsam für die Seele. Für die meisten von uns waren sie eine Herzensangelegenheit.

Wenn jemand den Lifetime Award verdient hat, dann Bruno», betont Bruno Hunkelers langjähriger Freund Peter Roth nach dessen Verleihung. Nach Roth ist Hunkeler erst der zweite Barkeeper, der den Award in der 20-jährigen Geschichte der SWISS BAR AWARDS – verdient – entgegennimmt.

«Die Auszeichnung war für mich eine grosse Überraschung», erklärt Bruno Hunkeler. Der Applaus und die vielen Gratulationen der Freunde und Gäste der Swiss Bar Awards haben den Träger des Lifetime-Awards berührt: «Das war Balsam für die Seele».

Wie Bruno Hunkeler die Barszene entdeckte

Hunkeler ist am 11. Oktober 1953 in Urswil-Hochdorf als eines von insgesamt sieben Kindern geboren. Schon während seiner Kindheit verbringt er viel Zeit im Gasthof seiner Tanten. «Da wurde mir schon früh klar, dass ich früher oder später in der Hotellerie landen werde, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Es hat geklappt, und ich würde es wieder tun», sagt der leidenschaftliche Skifahrer und Jasser.

Nach der kaufmännischen Lehre in Hochdorf belegt er verschiedene Kurse an der Hotelfachschule Luzern. Er absolviert Praktika in allen Sparten der Schweizer Luxushotellerie wie auch im The Connaught Hotel in London. Als Barmann und Chef de Bar zeichnet er auf dem Bürgenstock, im Flüela Hotel in Davos, Palace in Luzern, Dracula Club in St. Moritz und zuletzt für insgesamt 17 Jahre als Barmanager im Grand Resort in Bad Ragaz verantwortlich.

Grosses Netz an Barkultur-Freundschaften

In allen diesen Jahren waren ihm Loyalität und ein respektvoller, menschlicher Umgang mit den Arbeitgebern wie seinen Mitarbeitenden immer besonders wichtig. Sein bedeutendster beruflicher Schritt ist die Beförderung vom Barkeeper zum Chef de Bar auf dem Bürgenstock, verknüpft mit der Verantwortung für alle Hotelbars.

Während seiner Tätigkeit als Präsident der SBU macht er viele Bekanntschaften mit nationalen wie internationalen Barkeepern. «So sind auch viele Freundschaften entstanden, die ich immer noch pflege», denkt Hunkeler zurück. Ein tolles Beispiel seien Anlässe wie die Swiss Bar Awards, wo sich die Gäste, ob Barkeeper, Sponsoringpartner oder Freunde der gepflegten Barkultur wie bei einem grossen Familientreffen fühlten. «Wunderbar!», betont er.

«Gestern wie heute muss man dafür geboren sein, ein guter Gastgeber zu sein!»

Bruno Hunkeler

Nach 38 Jahren kommt nun eine neue Zeit

Bruno Hunkeler ist der Gastronomie und im Speziellen der Luxushotellerie während 38 Jahren treu geblieben. Er lebt mit seiner langjährigen Lebenspartnerin Evelyn und der gemeinsamen «Westy-Dame» (West Highland Terrier, Anm. d. Red.) Ruby im beschaulichen Fürigen mit einer traumhaften Aussicht auf den See und die Berge.

Seit seiner Pensionierung hat Bruno Hunkeler mehr Zeit für Spaziergänge, die Gartenpflege, das Skifahren. Und ab und zu auch Zeit, verschiedene Bars zu besuchen oder dort den einen oder anderen Cocktail zu testen. Gelegentlich will er weiterhin als Juror wirken, aber vor allem das Leben geniessen.

Bruno Hunkeler’s Blick auf die heutige Barwelt

Wenn er auf die Welt der Bars blickt, stellt er fest, dass sich die beruflichen Ansprüche kaum verändert haben. «Es gibt zwar mehr Gesetze und Regulierungen zu beachten, die für viele Gastronomen eine Herausforderung bedeuten. Aber die Anforderungen, um einen erfolgreichen Weg zu gehen, waren und sind schon immer hoch. Gestern wie heute muss man dafür geboren sein, ein guter Gastgeber zu sein», spricht er aus Erfahrung.

Ratschläge zu erteilen, sei nicht seine Sache. «Aber eine solide Ausbildung und Praktika in der Gastronomie sind für mich nach wie vor das Wichtigste. Ein Aufenthalt im Ausland, um Sprachkenntnisse zu verbessern und neue Konzepte kennenzulernen, kann für jeden Barkeeper entscheidend sein», würde er jungen Leuten auf den Weg mitgeben.

Das Ansehen der Barkeeper wie der gastronomischen Berufe an sich habe sich dank den Medien und neuer Ausbildungsmodule und Image-Kampagnen der Hotel- und Gastro-Berufsverbände auf jeden Fall verbessert. Der Preisträger des Lifetime Awards ist dankbar, dass er trotz der prägenden 38 Jahre in der Luxushotellerie immer noch fit und gesund ist. Freude bereiten ihm die vielen schönen Erinnerungen an eine zum Teil verrückte Zeit mit Stammgästen, gut geführten Bars mit professionellen Barkeepern, wo die Qualität sowohl im Glas als auch hinter der Theke zu spüren ist. «Man sich dort angekommen und rundherum wohl fühlt». Das ist auch, was ihm an der Arbeit die grösste Freude beschert hat: glückliche und zufriedene Gäste – eine aussergewöhnliche wie menschliche Gastgeber-Manier, die Bruno Hunkeler wie fast kein anderer verinnerlicht und in all’ den Jahren ausgelebt hat.

Dieser Artikel erschien in
Ausgabe 5-2022

BAR NEWS-Magazin als Einzelausgabe

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